Denkfabrik für Weltverbesserer

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KiK-Story: Soziale Marktwirtschaft geht aber anders, lieber Stefan Heinig

4. August 2010

Sklaven der Moderne <

Passend zum aktuellen Thema unser Artikel vom 16.01.2009

B U M E R A N G <

… 16.01.2009

 

Wenn einige Unternehmen aus Deutschland und der EU in sogenannten Schwellenländern billig und auf Kosten von Arbeits- und Umweltschutz und gegen jeden ethischen Grundsatz, rein kostenorientiert produzieren lassen, nur damit die Westeuropäer ihre „Geiz-ist-geil-Mentalität“ ausleben können, dann sollte sich die Berufspolitik mal ausrechnen, welche Kosten die Gemeinschaft hinterher zu tragen hat, wenn jedes Jahr zehntausende Wirtschaftsflüchtlinge aus den ausgebeuteten Ländern illegal ins reiche Westeuropa strömen.

Geil ist was anderes …

Es wäre wohl klüger, auch die Arbeitnehmer/innen in Billiglohnländern fair zu bezahlen, damit diese sich in ihren Heimatländern eine Zukunft aufbauen können, als irgendwann bei uns „auf der Matte“ zu stehen, weil sie ihre Familien nicht mehr ernähren können.

So verstehen wir nachhaltige Wirtschaftspolitik und soziale Marktwirtschaft.

OPD, Zeit wird’s.

 

Zur Story: Der wertvolle ARD-Film „die KiK-Story“ hat erschütternde Bilder aus den Elendsvierteln von Bangladesch gezeigt, mit denen sich kein KiK- Konsument und schon gar kein deutscher Politiker abfinden sollte. Wenn wir eine Jeans für 9,90 € kaufen können, weil in Südasien dafür Menschen ausgebeutet werden, dann ist da was faul. Nicht nur KiK sondern auch wir als Verbraucher und Konsumenten haben eine Verantwortung gegenüber denen, die für unsere Bedürfnisse produzieren – und oftmals auch leiden.

Wenn in Bangladesch Näherinnen nur 25 Euro Monatslohn erhalten; mit dem wenigen Geld nicht einmal Medikamente für todkranke Familienangehörige finanziert werden kann, dann muss sich da dringend etwas ändern! Diese Menschen müssen besser – fairer – bezahlt werden.

Kik wird garantiert nicht das einzige Unternehmen sein, das seiner Verantwortung gegenüber den Produzenten in den fernen Ländern nicht gerecht wird. Hier muss ein Umdenken einsetzen. Hier muss dringend etwas passieren!

Die OPD würde solche Vorgänge in die Wiedervorlage legen und nach einigen Monaten genau darauf achten, dass unsere Unternehmen etwas verändert haben. Erstaunlich und auch bezeichnend, dass sich unsere großen Parteien, die Wörter wie christlich und sozial in ihren Namen tragen, so wenig um die Geschäftspraktiken der Wirtschaftsunternehmen kümmern. Bei uns wäre das anders. Steht ja auch „offensiv“ in unserem Namen. Offensive Partei Deutschlands.

Wir würden alle Unternehmer/innen vom Schlag eines Stefan Heinig zu ernsthaften Gesprächen in das Wirtschaftsministerium einladen, um gemeinsam einen Lösungsweg für die gravierenden Missstände und Fehlentwicklungen zu kreieren. Dumpinglöhne, Ausbeutung und fragwürdige Geschäftsmethoden haben in unserer sozialen Marktwirtschaft nichts verloren.

Am Ende zahlen wir nämlich alle drauf, mit der Bewältigung hoher Flüchtlingszahlen, hohen Aufwendungen in der Entwicklungshilfe und steigenden Aufwendungen für den weltweiten Umweltschutz.

Danke fürs Wertfernsehen!

(t.a./C.)

 

Update:

Mehr Lohn nach kritischer Berichterstattung

Nach der „KiK-Story“ und der Berichterstattung von „Panorama“  über Mitarbeiterbespitzelung arbeitet der Discounter an seinem ramponierten Image.

Ab diesen Monat (Oktober) sollen alle Mitarbeiter nun mindestens 7,50 € Stundenlohn erhalten. Davon sollen besonders die Aushilfen profitieren, diejenigen, die bei KiK alles machen – und dafür bislang am wenigsten Geld bekamen. Die Gewerkschaft Ver.di spricht von einem „ersten Schritt in die richtige Richtung“, und KiK Chef Stefan Heinig will mit der Lohnerhöhung in der Branche „ein Signal“ setzen.

Es hat gedauert, bis KiK sich derart bewegt – und es folgt einem Muster. Wenn KiK in die Negativschlagzeilen gerät, werden als erstes die Löhne erhöht – so haben es immer wieder KiK-Mitarbeiter geschildert. Nach den Lohndumpingprozessen von 2009 war das offenbar so, als das Landesarbeitsgericht Hamm von KiK gezahlte Stundenlöhne von 5,20 € als sittenwidrig einstufte. Und auch jetzt ist es so, nachdem Panorama berichtet hat.

Ein guter Zug, lieber Stefan Heinig!

5 Antworten bis jetzt ↓

  • 1 Regina S. // Aug 4, 2010 at 23:55

    Meine Augen wurden immer größer als ich diese Bilder sah. Schockierend! Ob ihr das unterbinden könntet?

  • 2 Düne // Aug 5, 2010 at 08:59

    800 Euro Nettomonatslohn für eine Filialleiterin in Germany ist aber auch ein Hammer. Das ist nicht gesund.

  • 3 Achim // Aug 5, 2010 at 10:27

    „Nicht nur KiK sondern auch wir als Verbraucher und Konsumenten haben eine Verantwortung gegenüber denen, die für unsere Bedürfnisse produzieren – und oftmals auch leiden.“

    Schön und gut, wenn ich als arbeitender Hatz 4 Empfänger nicht bei KiK einkaufen kann, dann haben meine Kinder keine Hose über dem Arsch. Ich bin kein „Verbraucher“ oder „Konsument“, ich überlebe in unserem schönen Land gerade noch so.

  • 4 Stulle // Aug 5, 2010 at 12:17

    Das ist genau der Kapitalismus von dem wir uns verabschieden müssen. Wir brauchen, wie es die OPD richtig formuliert, eine wirklich soziale Marktwirtschaft!

  • 5 Toni Aigner // Aug 5, 2010 at 22:19

    @ Regina: Völlig unterbinden vermutlich nicht, aber erheblich eindämmen. Wie schon geschrieben, würden wir uns mit diesen Vorgängen nicht so einfach abfinden wie unsere Versagerparteien.

    @ Achim: Verständlich. Die Frage ist doch, wieviel KiK mit diesen Methoden im Jahr verdient. Wenn die weniger einstreichen, dafür ihre Lieferanten besser bezahlen, und die ihre Näherinnen, muss die Kleidung nicht zwangsläufig teurer werden. Sie könnten eine E-Mail an KiK schreiben, und die unmenschlichen Zustände in Bangladesch anprangern. Das liegt in Ihrer Verantwortung.

    @ Stulle: So ist es!